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18.06.2019 - 8 Beratung und Beschlussfassung über die Aufstell...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 8
- Zusätze:
- Verfasser: BM Rolf Frerich
- Datum:
- Di., 18.06.2019
- Status:
- gemischt (Niederschrift genehmigt)
- Uhrzeit:
- 19:30
- Anlass:
- Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Vorlage
- Federführend:
- Bauamt
- Bearbeiter:
- Dirk Petersen
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Für die Gemeinde Pommerby soll ein Ortsentwicklungskonzept erstellt stellt werden. Bislang gibt es für das Dorf nur punktuelle (z. T. vorhabenbezogene) Bebauungspläne. Ein solches Konzept wäre aber wichtig, um für zukünftige Entwicklungen wie den demografischen Wandel gewappnet zu sein. Außerdem ist es für die Vergabe von vielen Fördermitteln Voraussetzung. Für die Weiterentwicklung des Tourismus unter Berücksichtigung unserer charakteristischen Landschaft ist ein Planungsrahmen ebenfalls sinnvoll und gibt Sicherheit.
Warum braucht Pommerby ein Dorfentwicklungskonzept?
Eine vom Kreis Schleswig-Flensburg beauftragte Bevölkerungsprognose hat ergeben, dass bis 2030 im Amt Gelting Bucht die Bevölkerung um mehr als 13 % schrumpfen soll. Aktuell gibt es zwar keinen Häuser-Leerstand im Dorf. Wenn man aber bedenkt, dass zur Zeit ca. 26 von 80 Häusern von Menschen bewohnt werden, die älter als 60 Jahre alt sind, dann ist es nur eine Frage der Zeit bis sich das ändern kann. Auf diese Entwicklung sollten wir vorbereitet sein, damit unser Dorf weiterhin attraktiv bleibt.
Maßnahmen im Gemeindegebiet - auch von privaten Investoren - können z. B. von der Aktiv-Region bzw. aus der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) gefördert werden. Dafür ist aber ein Orts(kern)entwicklungskonzept Voraussetzung. Auch Maßnahmen wie Mobilitätsangebote könnten gefördert werden.
Der Tourismus stellt neben der Landwirtschaft die bedeutsamste Wirtschaftsquelle dar und ist deshalb weiterzuentwickeln, aber dies muss maßvoll erfolgen ("sanfter Tourismus").
Auch dafür braucht es ein Dorfentwicklungskonzept.
Wie wird ein Dorfentwicklungskonzept erstellt?
Es werden Grundlagen ermittelt und zusammengestellt, eine Bestandsaufnahme gemacht und Handlungsbedarfe ermittelt. Es werden Wünsche und Ideen der DorfbewohnerInnen ermittelt und gesammelt. Es werden Ideen- und Entwicklungsgutachten erstellt und zum Schluss ein Strategie- und Maßnahmenplan abgeleitet. Der gesamte Prozess würde ca. 9-12 Monate dauern.
Welche Chance bietet sich uns?
Die Nachbargemeinden Hasselberg und Kronsgaard haben bereits beschlossen, gemeinsam solch ein Konzept aufzustellen und uns eine Zusammenarbeit angeboten.
Pommerby hat mit diesem Angebot die einmalige Chance, kostengünstig ein solches Konzept zu erstellen.
Wir könnten von den Erfahrungen der Nachbargemeinden profitieren und würden der engen Verflechtung insbesondere mit Kronsgaard Rechnung tragen.
Wir könnten die regionale Entwicklung gemeinsam voranbringen.
Wir würden einen verlässlichen Rechtsrahmen schaffen und könnten langfristig die gemeindliche Daseinsfürsorge sichern.
Wir wären für die Zukunft gut aufgestellt.
Was käme an Kosten auf uns zu?
Die Kosten werden für Hasselberg und Kronsgaard auf 20 000 bis 25 000 Euro geschätzt, bei Einbeziehung vom Pommerby werden sie etwas höher sein. Eine Förderung von 75% durch GAK ist möglich. Die Aufteilung des Eigenanteils auf die beteiligten Gemeinden muss noch besprochen werden, für Pommerby werden 1 500 bis 2 500 Euro erwartet.
Nach dem Beschluss der Gemeindevertretung müsste Pommerby dem Förderantrag von Hasselberg und Kronsgaard beitreten und gemeinsam mit beiden Gemeinden eine Ausschreibung für ein Planungsbüro durchführen.
Nach Vorstellung des Ortsentwicklungskonzeptes fragt Gemeindevertreter Jacobsen, ob es nicht Sinn macht die Gemeinde Nieby auch mit in dieses Konzept aufzunehmen und wie fest dieses Konzept für die Zukunft ist. Bürgermeister Frerich erklärt, dass es sich lediglich um ein Konzept handelt und nicht um einen F- oder B-Plan. Es sind Ideen, wie man die Gemeinde in Zukunft entwickeln kann. Mit der Gemeinde Nieby hat er bisher keine Gespräche geführt, aber er wird sich nochmal mit Bürgermeister Hansen in Verbindung setzen.
Gemeindevertreterin Almstadt findet es gut sich über die nächsten 10 – 20 Jahre Gedanken zu machen. Eine gute Investition für die Zukunft der Gemeinde sowie für die Infrastruktur und den Tourismus.
Gemeindevertreter Petersen fragt, ob es irgendwelche Vorgaben für dieses Konzept gibt, nicht dass dadurch die Förderung schon aufgebraucht ist. Bürgermeister Frerich erläutert, dass die Förderung 75 % und die Eigenleistung 25 % beträgt. Weiter Vorgaben gibt es nicht.
Beschluss:
Die Gemeinde Pommerby beschließt, gemeinsam mit den Gemeinden Hasselberg und Kronsgaard ein Ortsentwicklungskonzept aufzustellen. Die notwendigen Anträge für eine Förderung sind zu stellen und die erforderliche Ausschreibung für ein Planungsbüro durchzuführen. Die Kostenbelastung für Pommerby darf 2.500 € nicht übersteigen. Haushaltsmittel sind entsprechend einzustellen.
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